Pages

Gefüllte Chilis - beinahe mild

Von Eline habe ich im Frühjahr Chilipflanzerl geschenkt bekommen. Und Arche-Noah-Chilis hatte ich auch im Garten. Alle wuchsen und gediehen hervorragend, im Lauf des Sommers verschwanden die Etiketten und im Herbst war dann guter Rat teuer. Ich habe keine Ahnung, von wem welche Pflanzen waren, geschweige denn, wie sie hießen.

Einige Tage vor den ersten nächtlichen Minustemperaturen erntete ich alle. Die länglichen roten und orangen hatten es mir besonders angetan - denn ich war im Internet vor einiger Zeit auf ein Malu-Miris-Rezept gestoßen und wollte das jetzt endlich ausprobieren.
Malu Miris heißen die länglichen Chilis auf Sri Lanka. Sie werden gefüllt, und dann in einer Sauce aus Kokosmilch und Gewürzen gegart. In der Füllung ist meist Fisch. Bockshornklee - sowieso eines meiner Lieblingsgewürze - ist auch immer dabei. Ansonsten habe ich bei der genaueren Recherche dutzende, recht ähnliche Rezepte gefunden und mir eine Mischung daraus gebastelt.

Der Mitkoch versicherte mir, die Chilis seien alle ausgesprochen mild, er hätte ein paar verkostet, also verfeinerte ich die Fülle großzügig mit Chiliflocken ... Vorsatz für die nächste Saison: Dem Mitkoch sowas nie mehr glauben!
Der erste Chili war wirklich mild, aber dann war's aus mit milden Chilis. Ganz kurz überlegte ich, das Essen sein zu lassen. Aber der Geschmack der Sauce war so fein, die gefüllten Chilis - obwohl viel zu scharf - so gut, dass ich mir etwas Joghurt in einem Schüsselchen holte (habe ich sicherheitshalber immer daheim). Ein Löfferl Joghurt mildert das Brennen deutlich, im Gegensatz zu Wasser, das bekanntlich überhaupt nicht hilft.


Malu Miris (gefüllte Chilis in Kokosmilch)
für 2 Personen

Längliche, milde Chilis, etwa 10 Stück
1 große Tomate, geschält
2 EL Erdnussöl
1 kleine, rote Zwiebel
1 mittelgroßer Erdapfel, geschält
1 Karotte
2 Knoblauchzehen, fein gehackt
1 TL Chiliflocken
Salz, Pfeffer
1 Dose Thunfisch,abgetropft
1 TL Kreuzkümmelsamen
1/2 TL Bockshornkleesamen
1 Nelke
1 Lorbeerblatt
1 Zimtstange
1/2 TL Kurkuma
1/2 TL Salz
1 Dose Kokosmilch (400 ml)

Den Erdapfel, die Zwiebel und die Karotte in kleine Würferl schneiden. Zusammen mit dem Knoblauch in Öl anschwitzen, bis die Erdäpfelwürferl fast gar sind.  Den Thunfisch zerpflücken. Die Tomate ebenfalls klein schneiden und zusammen mit dem Thunfisch unter die Erdapfelmasse geben. Vom Herd nehmen, mit Salz und Pfeffer abschmecken und etwas überkühlen. Die Chilis t-förmig aufschneiden, vorsichtig die Samen entfernen. Mit der abgekühlten Masse füllen.
Kreuzkümmel, Bockshornklee und Nelke in einem kleinen Pfännchen rösten, bis alles aromatisch duftet. Im Mörser zerstoßen. Die Kokosmilch mit den Gewürzen verrühren. Etwas salzen. Die gefüllten Chilis in eine Pfanne legen und die gewürzte Kokosmilch dazugießen. Zimt und Lorbeerblatt zufügen und leise köcheln lassen, bis die Chilis gar sind (20 bis 30 Minuten). Falls die Flüssigkeit zu sehr einkocht, etwas Wasser zugießen. Mit Reis servieren.

Argentinische Alfajores


Südamerikaner haben eine gemeinsame Vorliebe: Dulce de Leche - eine karamellisierte Milchmarmelade, die durch langsames Einkochen von Vollmilch und Zucker zubereitet wird. Es gibt auch Abkürzungen mit gezuckerter Kondensmilch, die aber lange nicht so gut schmecken. Klassische Alfajores sind nichts anderes als zwei einfache Mürbteigkekse mit viel Dulce de Leche dazwischen. Alfajores gibt es überall in Südamerika, aber die Argentinier liegen mit ihrem Verbrauch an der Spitze. Statt der Mürbteigkekse werden auch noch häufig "alfajores de maizena" gebacken. Das sind Kekse mit viel Eidotter und Maisstärke. Auch wenn ich denke, dass unsere Haselnussmürbteigkekse besser passen würden, wollte ich ein Rezept mit Maisstärke entwickeln, das den Dotter versuchsweise ersetzt. Das Ergebnis waren Kekse, die anders als die Sahneblümchenkekse und Schneeflocken aus unserem Kochbuch, nicht auf der Zunge zergehen, sondern eher fest und knusprig sind. Eine gute Voraussetzung zum leichten Bestreichen mit der zähen, klebrigen Dulce de Leche Masse.

Argentinische Alfajores wollte ich eigentlich schon sehr lange einmal zubereiten. Tina vom Blog Lunch for One wünscht sich von uns Plätzchen aus aller Welt. Eine gute Gelegenheit für mich die Alfajores einmal in die Tat umzusetzen. Sie sind gut geworden, aber nach dem Urteil der Testesser war zuwenig Dulce de Leche in den Keksen. Das nächste Mal werde ich sie also kleiner machen, damit die Dulce de Leche Schicht höher wird.

Viel Spaß beim Nachbereiten
Anna

Blogevent Plätzchen aus aller Welt

Zutaten für 36 Stück:
Dotterersatz für 3 Dotter:
60 ml Milch
1 g Johannisbrotkernmehl
1 TL Bio-Sonnenblumenöl
Teig:
250 g Maisstärke
200 g Weizenmehl
4 g Backpulver
140 g Zucker
110 g Butter
50 ml Milch
20 g Frischkäse Doppelrahmstufe
Abrieb einer halben Zitrone
Mark 1 Vanilleschote
Fülle:
500 g Dulce de Leche (mit Milch selbstgekocht)
  1. Dotterersatz: Kalte Milch und Johannisbrotkernmehl mit dem Schneebesen gut in einer kleinen Metallschüssel verrühren. Schüssel auf heißem Dampf stellen und solange rühren bis die Masse sämig geworden ist. Sonnenblumenöl hinzufügen und weiter rühren. Die Masse wird jetzt leicht schaumig. Abkühlen lassen.
  2. Inzwischen Butter und Zucker schaumig rühren. Die abgekühlte Johannisbrotkernmehlmasse hinzufügen und nach und nach einrühren.
  3. Maisstärke, Weizenmehl und Backpulver mischen und dazurühren.
  4. Milch, Frischkäse, Zitronenschalenabrieb und Vanillemark hinzufügen.
  5. Alles gut durchrühren und verkneten.
  6. Der Teig ist leicht bröselig.
  7. 1 Stunde in einem Tiefkühlbeutel ruhen lassen.
  8. Inzwischen Dulce de Leche kochen.
  9. Teig in zwei bis 3 Stücke teilen und  unter einem Backpapier 2 mm dick ausrollen.
  10. 7 cm runde Scheiben ausstechen und auf ein Backblech mit Backpapier legen. Die Kekse halten die Form und können daher knapp nebeneinander gesetzt werden.
  11. Backroh auf 180 °C vorheizen,
  12. 10 bis 15 Minuten Backen. Die Unterseite sollte leicht braun sein.
  13. Inzwischen das nächste Backblech vorbereiten
  14. Kekse auskühlen lasse und gleiche Paare zusammenstellen. Dulce de Leche einfüllen. Zweites Keks darauflegen.
  15. Dulce de Leche trocknet rasch am Rand ab. Wer möchte kann aber die Kekse auch noch am Rand glatt streichen und in Kokosraspeln wälzen.
Tipps:
  • Erdnussmus auf die Schichte Dulce de Leche streichen und dann erst das zweite Keks darauf legen.
  • Kekse nur mit ø 5 cm ausstechen und mehr Dulce de Leche einfüllen.
Johannisbrotkernmehl mit Milch und Öl als versuchsweiser Dotterersatz
schaumig gerührte Butter, Zucker und "Dotterersatz"
fertiger Teig nach dem Kaltstellen
ausgerollter Teig ausgestochen
Ausgestochene Plätzchen...
...auf dem Backblech eng verteit
fertig gebacken
selbstgemachte Dulce de Leche
links: Keks mit Dulce de Leche
rechts: Keks mit Erdnussmus vor dem Zusammensetzen
ganz hinten links mit Erdnussmus gemischt
vorne links in Kokosraspeln gerollt
rechts normale Kekse 



Cake Balls: Zitrone

Hier haben wir etwas von einem übrig gebliebenen, gebackenen Käsekuchen, statt Frischkäse verwendet. War etwas trockener als Frischkäse. Die Feuchtigkeit kann immer mit etwas Milch dann reguliert werden, wenn sich die Masse als zu trocken erweist.

Zutaten für 24 bis 30 Stück:
270 g Kuchen (ohne harten Randteile)
2 El Zitronensaft
100 g Käsekuchen, gebacken (oder 60 g Käsekuchen ungebacken)
30 g Puderzucker
30 g gezuckerte Kondensmilch
Abrieb einer Bio-Zitrone
100 g weiße Kuvertüre zum Rollen oder 200 g weiße Kuvertüre zum Tauchen
  1. Kuchen zerpflücken. 
  2. Käsekuchen, Zitronensaft,  Zitronenschalenabrieb, Puderzucker mit dem Kuchen vermischen.
  3. Mit feuchten Händen leicht durchkneten.
  4. Aus der Masse Bällchen in Pin-Pong Größe formen.
  5. Auf ein Backpapier setzen.
  6. Kuvertüre in einem warmen Wasserbad zum Schmelzen bringen.
  7. Etwas Kuvertüre auf eine Hand geben und eine Kugel hineinlegen und mit der anderen Hand hin- und herrollen, bis sie ganz mit Schokolade bedeckt ist. Auf das Backpapier setzen.
  8. Vorgang mit den anderen Bällchen wiederholen.
  9. Dann den ganzen Vorgang noch ein zweites Mal wiederholen.








Cake Balls: Orangen-Frischkäse


 
Nochmals Cake Balls. Hier mit Frischkäse.  Aussen eine gekaufte Vollmillchfettglasur und selbstgemachte Herzchen und gekaufte Zuckerperlen.


Zutaten für 24 bis 30 Stück:
270 g Kuchen
3 El Orangensaft
60 g Frischkäse
etwas Abrieb einer Bio-Orange
etwas Abrieb einer Bio-Zitrone
30 g Goldsirup
50 g Milchschokolade
1 Becher Vollmilchfettglasur
  1. Glasur nach Verpackungsaufschrift vorbereiten.
  2. Kuchen zerpflücken und mit Orangensaft locker verrühren. Kurz durchziehen lassen.
  3. Milchschokolade in einer Schüssel über heißem Wasserdampf flüssig werden lassen. 
  4. Frischkäse, Orangenschalenabrieb, Zitronenschalenabrieb, Goldsirup und flüssige Schokolade nach und nach mit dem Kuchen vermischen.
  5. Aus der Masse Bällchen in Pin-Pong Größe formen.
  6. Auf ein Backpapier setzen.
  7. Sind alle fertig, einzeln mit einer Gabel in die Glasur tauchen und auf das Backpapier setzen. Sofort mit gefärbten Zuckerkügelchen oder Herzchen dekorieren.
Tipps:
  • Mit Kuvertüre schmeckt es natürlich besser. Dazu 150 g Kuvertüre wie gewohnt temperieren. Etwas Kuvertüre auf eine Hand geben und eine Kugel hineinlegen und mit der anderen Hand hin- und herrollen, bis sie ganz mit Schokolade bedeckt ist. Auf das Backpapier setzen. Ist die Kuvertüre fest, den ganzen Vorgang noch ein zweites Mal wiederholen.
  • Herzen aus unserem selbstgemachten Schnellfondant einfärben und ausstechen. Diese halten, trocken in eine geschlossenen Dose überraschend lange. Wir haben sie nach 5 Monaten hier verwendet und schmeckten noch immer sehr gut.




Cake Balls: Himbeere

Und hier haben wir für die Cake Balls eine Himbeercreme verwertet. Die Süße können wir der Süße der Kuchenreste anpassen.

Zutaten für 20 bis 30 Stück:
270 g Kuchen
3 El Himbeersaft (kann auch roter Traubensaft sein)
70g Himbeercreme (Frischkäse, Himbeerpüree, Sahne und Zucker)
40 g Himbeersirup
200 g weiße Kuvertüre
  1. Kuvertüre vorbereiten.
  2. Kuchen zerpflücken und mit Himbeersaft locker verrühren. Kurz durchziehen lassen.
  3. Frischkäse, Himbeerpüree, Sahne und Zucker miteinander verrühren und ebenfalls ziehen lassen.
  4. Mit Himbeersirup und dem Kuchen verrühren.
  5. Aus der Masse Bällchen formen und auf ein Backpapier setzen.
  6. Einzeln mit einer Gabel in die flüssige weiße Kuvertüre tauchen und auf ein Backpapier setzen.  Wer will kann auch mit etwas gehackten Pistazien verzieren.


Schnee-Apfel

Schlimm, schlimm, schlimm. So ein Thermomix Kochworkshop hat bei mir fast immer fatale Folgen.
Uns wurde gestern ein Leckerchen der besonderen Art serviert. Schnee-Orange. Mal ganz was anderes und vor allem jetzt, wo man Wärmendes von innen braucht eine tolle Idee und richtig, richtig lecker.
In Ermangelung an Cointreau habe ich das Rezept kurzerhand in Schnee-Apfel umgewandelt. Und wie ich uns kenne wird da sicher bald noch eine Schnee-Mandel, ein Schnee-Kirsch, ein Schnee-Pflümli, ein Schnee-Marula, eine Schnee-Himbeere und ein Schnee de Coco daraus.


75 g weiße Schokoladen-Callets (seit meinem Schokoladenseminar verwende ich die lieber als Tafelschokolade)
in den Mixtopf geben und 5 Sekunden/Stufe 7 zerkleinern.

75 g Bratapfellikör
500 g Milch
dazu geben und 6 Minuten/80 Grad/Stufe 2 erhitzen.

Anschließend 10 Sekunden/Stufe 10 aufschäumen, in Gläser füllen und schmecken lassen.

Ohne TM würde ich die Schokolade in einem Milchtopf (Doppelwandig) in der Milch-Likörmischung auflösen und anschließend mit einem Pürierstab aufschäumen.


Cake Balls: Schoko-Marzipan

 

Punschkrapfen sind die österreichische Antwort auf übriggebliebene Kuchenreste. Cake Pops sind die amerikanische Antwort auf übriggebliebene Kuchenreste.

Cake Balls sind unsere Antwort auf Cake Pops. Cake Balls sind Cake Pops ohne Stick. Wer keine Sticks im Haus hat oder Bällchen machen möchte, die nicht ganz so fest zusammengedrückt werden müssen, damit ein Stick darauf haltet, hat mit Cake Balls mehr Möglichkeiten als mit Sticks. Denn Cake Balls müssen nicht vorher kalt gestellt werden. Das ist ein großes Plus beim Glasieren. Denn kein großer Temperaturunterschied bedeutet auch keine gesprungene oder graue Glasur. Wenn immer also Kuchenreste oder ein nicht so gelungener Kuchen anfallen, sind Cake Balls eine gute Resteverarbeitung. 

Das Prinzip ist gleich wie bei den Cake Pops. Kuchenreste werden zuerst zerpflückt. Sind diese sehr trocken, wie etwa Keksreste, dann gießen wir zuerst etwas Fruchtsaft darüber. Mischen locker und lassen 10 Minuten durchziehen bevor wir die anderen Zutaten hinzufügen. 

Die Zutaten, die wir hinzufügen, können ebenfalls Reste sein. Wie ein übrig gebliebene Kuchencreme oder ein Ganache für Pralinen. 

Grundlegend sollten sie, wenn noch keine Flüssigkeit zu den Resten hinzugefügt wurde, feucht und klebrig sein. Wie etwa Frischkäse, ein Rest von einem Käsekuchen, ein Sirup, Honig, gezuckerte Kondensmilch oder eine übrig gebliebene Zuckerglasur. 

Im Sommer hatten wir unserer Fantasie bereits freien Lauf gelassen und einige Cake Ball aus unseren Kuchenresten zubereitet. Wir werden diese so nach und nach jetzt bloggen. Heute fangen wir mit einer Kuchenmischung aus Schokolade und einem Stück Marzipan an. Da es Sommer war verwendeten wir meistens weiße oder kakaohaltige Fettglasuren. Jetzt wo es kühler ist, würden wir mehr zu Kuvertüre greifen.

Zutaten für 24 bis 30 Stück:
270 g Kuchen
3 bis 5 El Orangensaft (je nachdem wie trocken der Kuchenrest ist)
80 g Blockschokolade (oder Schokoladereste)
Ein paar Tropfen Bittermandelaroma
2 EL Aprikosenmarmelade
150 g Rohmarzipan
1 Becher dunkle Kuchenglasur
etwas gehackte Pistazien
  1. Kuchenglasur nach Verpackungsaufschrift vorbereiten.
  2. Kuchen zerpflücken und mit Orangensaft locker verrühren. 10 Minuten durchziehen lassen.
  3. Inzwischen eine Schüssel über heißen Wasserdampf stellen. Blockschokolade zerhacken und auf der einen Seite der Schüssel legen. Aprikosenmarmelade auf die andere Seite geben. 
  4. Sobald die Schokolade zu schmelzen beginnt, erst getrennt, dann alles verrühren.
  5. Bittermandelaroma hinzufügen und zu dem zerpflückten Kuchen geben. Alles gut durchrühren.
  6. Rohmarzipan in 30 Stücke teilen.
  7. Mit einem Esslöffel etwas von der Kuchenmasse nehmen. Ein Stück Marzipan hineindrücken und zu einer Kugel formen. Die Kugel kann hier fest zusammengedrückt oder etwas lockerer gehalten werden. Auf ein Stück Backpapier setzen.
  8. Sind alle fertig, einzeln mit einer Gabel in die Glasur tauchen und auf das Backpapier setzen.
  9. Mit einer kleinen Papiertüte aus Backpapier weiße Schokoladespirallen ziehen. Etwas gehackte Pistazien oder ein Rosenblatt darauf legen.
zerpflückter Kuchen

Gockel-Gedicht

Als Katha vor einiger Zeit von der Gockelaktion einer Supermarkt-Kette berichtete, musste ich natürlich lossausen und so ein Tier kaufen. Ich hätte auch zwei genommen, aber im Tiefkühler war zu wenig Platz und wir waren gerade auf dem Sprung nach Griechenland.

Am Wochenende war er dann dran, der Gockel. Ein kräftiges Tier mit großen Haxerln, denen man ansah, dass man die Bratzeit eher großzügig bemessen sollte. In der neuen Ausgabe von Beef hatte ich eine sehr interessante Fülle für Geflügel gefunden, bei der Maroni, Schwarzbrot und Schweinsbauch mit Schwarte verwendet werden.

Maroni gibt's es ja gerade in Hülle und Fülle, selbstgemachtes Schwarzbrot war noch im Haus und für einen Schweinsbauch-Bratversuch hatte ich gerade ein großes Stück Bauch vom Hoblhof im Kühlschrank - davon zweigte ich ein kleines Stück ab. Gleich vorweg: Die Fülle ist zwar etwas aufwändig, schmeckt aber so gut, dass ich sie sicher einmal in einem anderen Gericht einbauen werde. Auch der Gockel hat die hohen Erwartungen erfüllt: festes Fleisch, prima Geschmack. Insgesamt ein Gedicht ...
 
Gockel mit Maroni-Sellerie-Fülle

1 Gockel (oder ein großes Huhn)
150 g Schweinsbauch mit Schwarte
100 ml Hendlsuppe
100 ml Madeira
1 Lorbeerblatt
250 g gegarte, geschälte Maroni
100 g Vollkornbrot
50 ml Schlagobers (zimmerwarm)
75 g Staudensellerie
3 - 4 Stiele glatte Petersilie
10 g Butter
1 EL Pflanzenöl
2 Eier
Salz, Pfeffer
1 TL zerstoßene Pimentkörner

Weißwein
Hühnersuppe




Die Schwarte vom Schweinsbauch trennen. Mit Suppe, Madeira und Lorbeerblatt ungefähr eine Stunde lang weich schmoren. Dabei gegen Ende der Schmorzeit eventuell Wasser nachgießen, falls zuviel Flüssigkeit verdampft ist. Die Maroni grob zerbröseln. Das Brot in kleine Würferl schneiden und im Schlagobers einweichen. Staudensellerie fein würfeln. Petersilienblätter grob hacken. Butter und Öl in einer Pfanne erhitzen und den Staudensellerie darin einige Minuten andünsten. Petersilie unterrühren.

Die weiche Schwarte aus der Schmorflüssigkeit nehmen. Die sollte sehr reduziert sein, ansonsten noch etwas einkochen. Die Schwarte zusammen mit dem Schweinsbauch grob faschieren. Eier und eingeweichtes Brot unterkneten. Staudensellerie-Mischung unterrühren. Maroni und Schmorflüssigkeit zugeben und alles noch mal gut verkneten. Mit Salz, Pfeffer und Piment abschmecken.



Das Backrohr auf 160 Grad vorheizen. Den Gockel mit kaltem Wasser abspülen und trockentupfen. Im Bauchraum etwas salzen. Die Fülle in den Bauchraum stopfen und mit Küchengarn zunähen. Nicht zu viel von der Füllung nehmen, damit während des Bratens die Naht nicht aufreißt.
Den Gockel außen salzen und mit der Brust nach oben in einen ofenfesten Bräter legen. Etwas Weißwein und Hühnersuppe zugießen und ins Backrohr schieben. Dort bleibt er für mindestens zwei Stunden. Eventuell ab und zu Flüssigkeit nachgießen. Jede halbe Stunde damit übergießen. Dann mit einer Nadel an der dicksten Stelle des Haxerls testen. Die austretende Flüssigkeit muss klar sein - sonst wandert er noch mal für 20 Minuten in den Ofen.

Das Fleisch ist aromatisch und fest, aber nicht trocken, die Sauce ein Traum und die Fülle nach dem Braten noch besser als vorher beim Abschmecken. So ein Gockel ist natürlich ein bisserl viel für zwei Esser, selbst wenn die so verfressen sind wie wir. Das restliche Fleisch habe ich von den Knochen gefitzelt, das kommt in eine Suppe, vorzugsweise in die Hendlsuppe nach dem Rezept meiner Mama!

Apfelkuchen mit Webfehler

Der Webfehler bezieht sich zum Glück nur auf das Muster des Kuchens. Es ist mein achtes Apfelkuchenrezept in diesem Blog. Ich wollte dafür den Gitterroller ausprobieren, der schon seit geraumer Zeit in einer Schublade schlummerte. Aber ich hab natürlich beim Kauf ein Montagsexemplar erwischt. Das sieht man auf dem Foto unten recht deutlich. Das regelmäßige Gittermuster wird im rechten Drittel gestört, weil ein Rädchen des Rollers falsch montiert ist. Ich hab zwar versucht, den Roller auseinanderzunehmen, habe aber nach kurzer Zeit aufgegeben. Ich muss mir wohl einen neuen kaufen.

Dafür war der Geschmack des Kuchens ganz fein. Er ist in der Liste meiner Lieblingsapfelkuchen gleich auf Platz zwei gerutscht (Platz eins haben für immer meine Apfelschlangerl). Und die Nussmasse, die auf den Teig gestrichen wird, schmeckte so gut, dass ich sie am liebsten pur gelöffelt hätte. Die Anregung für die Fülle hab ich mir bei Andy geholt.

Nüsse habe ich übrigens in diesem Jahr sehr viele geerntet. Allerdings sind sie teilweise winzig klein, wahrscheinlich weil es im Sommer so lange trocken war. Da werd ich im Dezember für meine alljährlichen Vanillekipferl lange schälen müssen …


Karamellisierter Apfelgitterkuchen mit Walnüssen

Mürbteig:
300 g Mehl (davon 250 g griffiges Mehl, 50 g glattes Mehl)
140 g Butter
70 g Zucker
3 Eidotter
3 EL Sauerrahm
Salz
1 verquirltes Ei zum Bestreichen
Tarteform mit 20 Zentimeter Durchmesser

Apfelfülle:
ca. 300 g Äpfel (etwa 4 Stück, K: Reinetten)
25 g Butter
50 g Zucker
1 Zitrone, Saft und abgeriebene Schale
1/2 Orange, abgeriebene Schale
50 g Rosinen
1 EL Rum

Nussmasse:
50 g Walnüsse, grob gehackt
50 g Staubzucker
50 g Butter
1 EL Joghurt (10 % Fett) oder Sauerrahm

Die Äpfel schälen und in etwa zwei Zentimeter große Würfel schneiden. Butter und Zucker in einer Pfanne hellbraun karamellisieren. Die Apfelwürfel, Zitronenschale und -saft, Orangenschalen und Rosinen zufügen und auf großer Hitze dünsten, bis die meiste Flüssigkeit verdampft ist. Die Masse ganz abkühlen lassen. Für die Nussmasse die Nüsse, Butter, Zucker und Joghurt zu einer feinen Creme pürieren.


Aus Mehl, Butter, Zucker, Eidotter, Sauerrahm und Salz einen Mürbteig herstellen und eine halbe Stunde im Kühlschrank rasten lassen. Den Teig halbieren. Eine Hälfte rund so groß ausrollen, bis der Teig über die befettete Tarteform hängt. Den Teig mit einer Gabel mehrmals einstechen.
Die Nussmasse auf dem Boden verteilen, dabei einen Rand von etwa zwei Zentimeter frei lassen. Die Apfelmischung darauf verteilen. Die zweite Mürbteighälfte ungefähr so groß wie die Tarteform auswalzen und dann eine Bahn mit dem Gitterschneider ziehen. Diese Bahn vorsichtig auf Backpapier oder Silpatmatte bugsieren. Dann langsam auseinanderziehen, bis ungefähr die Größe der Tarteform erreicht ist. Jetzt auf die Tarte legen (schwierig, hat etwas Mühe erfordert) und zuschneiden (Natürlich kann man die zweite Teighälfte auch mit einem Teigrädchen in Streifen schneiden und diese Streifen dekorativ auf die Apfelmasse legen!).

Untere und obere Teigplatte rundherum zusammendrücken. Mit Ei bestreichen. Im vorgeheizten Backrohr bei 200 Grad etwa 30 Minuten backen. Etwas überkühlen lassen, dann lauwarm - mit Staubzucker bestreut - servieren. Kann einen verregneten Sonntag retten!

Die anderen sieben Apfelkuchen bei der Schabe:
Apfelschlangerl
Gedeckter Apfelkuchen
Apfelkuchen mit Schneehaube
Toskanischer Apfelkuchen
Tarte Tatin
Apfelkuchen mit Deckel
Apfel-Grieß-Kuchen mit Kardamom



Erdnuss-Pralinenmasse aus weißer Schokolade in Schokotäfelchen


Vor kurzem hatte ich Erdnusstrüffel in Schokoblätter zubereitet. Ich wollte das ganze nochmals mit weißer Schokolade wiederholen. Diesmal spritze ich sie auf Schokotäfelchen und den Rest der Schokoblätter. Daraus wurden leckere, rasche und dekorative Pralinen.

Viel Spaß beim Nachbereiten.
Anna

Zutaten für 20 Stück:
50 g Sahne
25 g gezuckerte Kondensmilch
1/2 TL gemahlene Vanille
160 g weiße Schokolade
50 g Erdnussmus
etwas gehackte Pistazien und ein paar kandierte Kirschen
  1. Sahne mit gezuckerte Kondensmilch erhitzen.
  2. Vanille hinzufügen.
  3. Weiße Schokolade zerkleinern und hinzufügen. Etwas warten bis sie zum schmelzen begonnen hat, dann verrühren.
  4. Erdnussmus einrühren.
  5. In ein kaltes Wasser stellen und ab und  zu umrühren bis die Masse abgekühlt ist.
  6. Kalt stellen.
  7. Mit dem Schneebesen vorsichtig einmal durchrühren.
  8. In einen Spritzsack mit großer Tülle füllen und auf die Täfelchen spritzen.
  9. Einen Teil mit einem Zweiten Täfelchen abdecken. Einen anderen Teil offen lassen und mit einem Stück kandierter Kirsche dekorieren.
  10. Oder in Schoko-Blätter füllen und Pistazien verzieren.
Sahne und gezuckerte Kondensmilch am erhitzen
Topf am Abkühlen im kalten Wasser
Links gefüllte Schokotäfelchen - rechts die gekauften Schokotäfelchen
der Länge nach in die gekauften Schokoblätter gespritzt


Erdnusskekse mit selbstgemachtem Erdnussmus

Aus dem selbstgemachten Erdnussmus wollte ich unbedingt noch ein paar leichte Kekse testen. Inspiriert wurde ich dazu von unseren Schneeflocken. Nesrin von Nesrin's Küche hatte diese vor Kurzem aus unserem Kochbuch nachgebacken.  Die Erdnusskekse sind ebenfalls sehr luftig.

Viel Spaß beim Nachbacken
Anna

Zutaten für 25 Stück:
100g Butter
70 g Puderzucker
100 g Maisstärke
75 g Mehl
  1. Backrohr auf 180 °C vorheizen.
  2. Butter mit Puderzucker schaumig rühren.
  3. Erdnussmus dazugeben und ebenfalls schaumig rühren.
  4. Maisstärke mit Mehl vermischen und hinzufügen.
  5. Rasch vermischen und durchkneten.
  6. Kugeln formen.
  7. Auf einem Backblech mit Backpapier verteilen.
  8. Mit einer Gabel leicht flach drücken.
  9. 12 bis 15 Minuten backen. 
  10. Die Kekse sind unten leicht braun und oben cremefarbig.

cremig gerührte Butter und selbstgemachtes Erdnussmus...
...schaumig gerührt
fertiger Teig 
auf Backpapier verteilt - Stück links unten mit einer Gabel leicht flachgedrückt
fertig gebackene Erdnusskekse in einer Schüssel