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Zu viel Gemüse?



Vom Friaul-Ausflug am letzten Wochenende habe ich jede Menge Gemüse mitgebracht. Wenn ich irgendwo einen Gemüsemarkt sehe, kann ich einfach nicht daran vorbeigehen. Ich wandere durch die Reihen mit dem ganzen bunten Obst und Gemüse, stehe im Weg herum und fotografiere. Bestaune die Üppigkeit und Vielfalt. Und ich muss einkaufen: Fenchel, Radicchio, ganz kleine rote Rüben, italienische Erdäpfel, Knoblauch, Zwiebeln, sizilianische Orangen.

Daheim sitze ich dann da, und überlege, was ich mit diesem Überfluss anfangen soll. Schließlich will ich dem Mitkoch beweisen, dass er unrecht hat. Er meint, dass wir sowieso die Hälfte wegschmeißen werden, weil man gar nicht so viel essen kann ...

Radicchio-Gratin mit Fenchel und Lammfleisch
Für 2 Personen

3 kleine Stück Radicchio trevisano
2 Fenchelknollen
2 rote Zwiebeln
2 - 3 Kartoffeln
300 g faschiertes Lammfleisch
Olivenöl
Butter
1 EL Zucker
Salz
Pfeffer
1 EL Tomatenmark
100 ml Suppe
6 grüne Kardamomkapseln
6 Nelken
1 TL gemahlener Zimt
2 getrocknete Vogelaugenchilis
100 g geriebener Parmesan
125 ml Schlagobers
etwas Ziegenfrischkäse
2 Eier



Die Kartoffeln schälen und in dünne Scheiben schneiden. In kochendem Wasser ungefähr fünf Minuten blanchieren. Abgießen. Fenchelknollen und Zwiebeln in Streifen schneiden. In einer Pfanne mit etwas Olivenöl und Butter weich und hellbraun dünsten. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Radicchio in kurze Stücke schneiden. Zuckern und salzen und in einer kleinen Pfanne mit etwas Butter ebenfalls bräunen. Mit dem Fenchelgemüse mischen.

Das Lammfleisch in einer Butter/Olivenölmischung in einer dritten Pfanne scharf anbraten. Langsam wird es unübersichtlich, weil so vieles gleichzeitig brät. Das macht mich etwas nervös, ich lass es mir vor dem Mitkoch aber nicht anmerken.
Die Samen aus den grünen Kardamomkapseln schälen und gemeinsam mit den Nelken und den Chilis grob mörsern. Mit Zimt und Tomatenmark zum Lammfleisch geben, und das Lammfleisch einige Minuten durchrösten. Mit Suppe aufgießen und noch kurz weiterbraten. Mit Salz abschmecken.

Geschafft – nichts angebrannt, nichts vergessen, jetzt wird es gemütlicher: Eine Auflaufform mit Olivenöl auspinseln. Zuerst die Gemüsemischung hineingeben, dann das Lammfleisch. Die Kartoffelscheiben darüberschlichten. Parmesan mit Ei und Schlagobers verquirlen, mit Salz und Pfeffer abschmecken. Über die Kartoffelscheiben gießen. Ziegenfrischkäseflocken darauf verteilen.

Im vorgeheizten Backrohr bei 200 Grad Ober-/Unterhitze ungefähr 30 Minuten backen. Eventuell noch kurz übergrillen, damit die Kruste schön braun wird. Zum Servieren habe ich noch Blaukrautsprossen aus meinem Biokistl drübergestreut. Dazu gab es einen wunderbar luftigen Rossese di Dolceacqua von Maccario Dringenberg aus San Biagio della Cima in Ligurien (aus der Merum Degubox).

Kaum da schon weg - mein Rezept Quarkbällchen



250 g Mehl
1/2 P. Backpulver
125 g Zucker
2 Eier
1 EL selbstgemachter Vanillezucker
Zitronenabrieb
250 g Quark

In den Mixtopf füllen und 1 Minute/Teigstufe verkneten.

OhneTM:
Alle Zutaten zu einem glatten Teig verkneten.

In einem Topf oder Friteuse Öl erhitzen.

Den Teig mit 2 Esslöffeln abstechen und im heißen Fett schwimmend ausbacken, bis sie goldbraun sind, mit einer Schaumkelle herausnehmen, kurz auf Küchenkrepp abtropfen lassen.

Die Quarkbällchen in Zucker oder Zimtzucker wenden.

Die Masse ergibt ca. 16 luftig lockere Bällchen.



Frühlingsrollen thailändische Art

Nein, der Frühling ist, trotz der so gar nicht so winterlichen Temperaturen, noch nicht ausgebrochen. Ich habe heute meinen Gefrierschrank neu sortiert und mit freudiger Überraschung ein letztes Päckchen mit 4 Frühlingsrollen entdeckt.

Diese Frühlingsrollen habe ich vor einigen Jahren von einer lieben Thailänderin zum probieren bekommen, für lecker befunden, ihr einmal beim herrichten über die Schulter geschaut und das Rezept dafür aufgeschrieben.



1 kg Hackfleisch
1 Würfel Tofu
1P. Bohnenkeime
1 Stange Lauch
1 Bund Frühlingszwiebeln
4 große Karotten
etwas Weißkraut oder anderes Gemüse

1 Paket (40 Stück) gefrorene Teigplatten für Frühlingsrollen

Den Tofu in kleine Würfel schneiden.
Die Stange Lauch längs halbieren und in feine Ringe schneiden, Frühlingszwiebeln ebenfalls in feine Ringe schneiden und alles zusammen mit den Bohnenkeimen abbrausen.
Die Karotten in feine Stifte hobeln.

Das Hackfleisch brate ich in etwas Fett schön an, würze es kräftig mit selbst gemachter Streuwürze, Pfeffer, 2-3 gepressten Knoblauchzehen und geröstetem Asia-Curry (selbst gemacht) ab. Dahinein gebe ich das gesamte Gemüse und den gewürfelten Tofu, lasse es ca. 15 Minuten unter gelegentlichem Umrühren andämpfen und gebe die Masse anschließend in ein Sieb zum abkühlen und abtropfen.


In der Zwischenzeit lege ich die Teigplatten zum Auftauen heraus. Das sollte man nicht zu früh machen, da sonst die dünnen Teigplatten zu schnell austrocknen.

Nach folgender Anleitung weiter bearbeiten:

Von der Füllung jeweils 2 Eßlöffel auf die Teigplatten geben.


Die Seiten ach innen schlagen, das kürzere Ende der Teigplatte über das Hackfleisch legen und zu einer Rolle formen.

Beim Aufrollen das letzte Ende mit Wasser bestreichen und gut andrücken.




In reichlich heißem Fett ringsum anbraten. Mit Salat und süßer Chilisauce servieren - schmeckt superlecker! Die Teile haben Suchtfaktor.

Die Frühlingsrollen kann man sehr gut einfrieren. Dafür nicht anbraten, sondern Portionsweise abpacken und einfrieren. Pro Portion rechnet man 3-4 Stück je nachdem wie gut man ißt.

Wien am Meer



Drei Tage Auszeit von Nebel und Kälte. Ziemlich spontan ein Hotel in Triest gesucht. Ein sehr schönes, kleines Hotel, wie sich dort herausgestellt hat. Mit feinem Frühstück, worauf ich besonderen Wert lege. Die Fahrt frühmorgens hat in einer dicken Nebelsuppe mit Raureif begonnen. In Oberitalien aber haben uns Sonnenschein und Temperaturen um 15 Grad erwartet. Was Küchenschabe und Mitkoch gleich viel fröhlicher stimmt.

Auf dem Bild oben sieht man den Molo Audace. Der breite Kai wird von Triestinern und Touristen gleichermaßen als Flaniermeile genutzt. Es hat einen ganz eigenen Zauber, am späten Nachmittag bei Sonnenuntergang dort bis ganz aufs Meer hinaus zu spazieren und zurück auf die riesige Piazza dell'Unità d'Italia mit ihren monumentalen klassizistischen Bauten zu schauen. Der Platz hat so gar nichts Mediterranes an sich und ist vielleicht gerade deswegen so faszinierend. Man sollte auch nicht versäumen, nächtens zur Piazza zu gehen: In die Pflastersteine sind kleine blaue Lichter eingelassen – von weitem könnte man glauben, einen Ufo-Landeplatz vor sich zu haben!

Zum Mittagessen sind wir schon im Al Grop in Tavagnacco mit Blecs in Tazzelenghe und feiner Salsicce mit gegrilltem Radicchio trevisano, dazu einen Pignolo 1999 von La Viarte (Hochzeitstag!).



Am Abend ein Spaziergang durch Triest samt Pizza und Hauswein in unserer Lieblingspizzeria. Am nächsten Tag Aperol am Canal Grande in der Sonne, der Pflichtbesuch im Cafe San Marco (dicke, heiße Schokolade). Ich mag dieses Cafe am liebsten von allen in der Stadt. Jugendstil, riesige Räume, viel Platz, dunkle Möbel. Keine aufdringlichen Kellner, die alle fünf Minuten fragen, ob man noch was bestellen möchte.

Die Heimreise hat uns abseits der Autobahn quer durch die wunderschöne Landschaft des Friaul geführt. Auch schon deshalb, weil wir ja noch einen Wein-Wintervorrat einkaufen mussten. Und Mittagessen. Und zwar in der kleinen Trattoria Alla Terrazza in Bordano-Interneppo. Dieses Nest liegt direkt am Lago dei Tre Communi, über den jeder Friaulreisende fährt, der auf der Autobahn durchs Kanaltal kommt. Bordano, und auch auch der Ortsteil Interneppo wurden vom Erdbeben 1976 schwer gezeichnet. Bekannt wurde das Dorf unter anderem durch die zahlreichen Schmetterlinge, die es in der Gegend gibt. Sie sind längst ein Wahrzeichen des Ortes. Zahlreiche Hausfassaden wurden von Künstlern aus aller Welt und den Dorfbewohnern mit Schmetterlingen bemalt. Das Schmetterlingshaus in Bordano beherbergt zahlreiche exotische Schmetterlinge (Leider hat es von Oktober bis März geschlossen).

Der Restauranttipp kam vom Fiedler aus dem Standard. Die Vorspeisen (Ein Tris von Nudeln mit Trevisano und Salsicce, mit Kaninchenragout und mit Tomaten und Peperonicini) waren fein, die Hauptspeisen ganz gut, aber nicht weiter aufregend.

Schokolade-Früchte-Kugeln

Energiereiche Trockenfrüchte mit Schokolade gemischt. Die Kugeln sind nicht allzu süß und haben - bei frischen Zutaten - eine lange Haltbarkeit.

Zutaten für 24 Stück:
Trockenfrüchte:
200 g Dattel
100 g Aprikosen
100 g Cranberries
50 g Walnüsse
dazu:
200 g Milchschokolade (=2 Tafeln)
geriebene Haselnüsse zum Wälzen
  1. Schokolade in Stücke brechen und in einer Schüssel, die auf einem Topf mit Heißwasser passt, über Dampf zum Schmelzen bringen. Die Schüssel darf nicht in das Wasser reichen.
  2. Aprikosen klein schneiden.
  3. Datteln einmal halbieren dann 3 mal durchschneiden
  4. Walnüsse grob hacken.
  5. Trockenfrüchte in eine Schüssel geben. Mischen.
  6. Sobald die Schokolade flüssig ist, die Trockenfrüchte mit der Schüssel ebenfalls über Dampf wärmen.
  7. Zur flüssigen Schokolade geben und mit einem Kochlöffel mischen.
  8. Mit einem Esslöffel etwas von der Masse nehmen und gegen die Schüsselwand pressen.
  9. Aus dem Löffel in die geriebenen Haselnüsse schieben. Mit den Fingerspitzen in den geriebenen Haselnüssen zu einem Ball formen.
  10. In der Hand nochmals nachformen und auf ein Stück Backpapier setzen.
 in Stücke gebrochene Schokolade in der Schüssel über dem Dampf
 Trockenfrüchte in einer Schüssel noch ungemischt
 warme Trockenfrüchte mit flüssiger Schokolade gemischt
 Ein Esslöffel voll von der Mischung gegen die Schüsselwand gepresst
 Masse aus dem Esslöffel in die geriebenen Nüsse geschoben
 zu einer Kugel gedreht
in der Hand nachgeformt

Tipps:
  • Man kann sie auch glasieren.
  • In Kokosraspeln wälzen.
  • Rosinen statt Cranberries
  • Pekannüsse statt Walnüsse
  • mit Schale geriebene Mandeln statt geriebene Haselnüsse

Advent-Gewürzschnitten


Backofen auf 180 Grad vorheizen

250 g Mandeln oder Haselnüsse oder beides gemischt
3 Sekunden/Stufe 5 zerkleinern und umfüllen.

100 g Butter
2 Eier
250 g Zucker
80 g Milch
25 Sekunden/Stufe 5 verrühren

250 g Mehl
1 TL Backpulver
2 EL Adventzauber
1 /2 EL Kakao und die gemahlenen Nüsse 25 Sekunden/Stufe 4-5 verrühren.

Den Teig auf ein mit Backfolie ausgelegtes Blech streichen und 20 Minuten backen.
Komplett auskühlen lassen, die Teigplatte mit Zimtglasur bestreichen und mit gehackten Nüssen bestreuen.
Die Glasur kurz trocknen lassen und in kleine Schnitten schneiden.

Weihnachtlicher Gewürzzucker "Adventzauber"

alle Gewürze sind möglichst ganz und getrocknet

4 Zimtstangen
2 TL Anissamen
2 TL Koriander (ganz)
2 TL Kardamon (in Schale-grün)
frisch ger. Muskatnuß oder ein kleines Reststückchen
1/2 TL Nelken
5 Sternanis
2 TL Orangenschale
2 TL Zitronenschale
1 Vanilleschote in Stücken
im Mixtopf 1 Minute/Stufe 10 mahlen, 5 Min. auskühlen lassen, nochmals 1 Minute/Stufe 10 mahlen und gut mit

1 Schraubglas voll Zucker vermischen. Menge je nach Wunsch; ich nehme ca. 400 g Zucker

Zum würzen von allem was nach Weihnachten schmecken soll: Tee, Kaffee, Milchschaum, Punsch, Sahne, Cremes, Waffeln, Kuchen, Plätzchen.....


Dies ist mein Beitrag zur



Alle sonntagssüßen Leckereien werden heute von Nina Fräulein Text gesammelt und bei Pinterest veröffentlicht. 

Sticky Rice with Mango


Matzes lebendige Berichte aus Bangkok haben mich dran erinnert, dass ich endlich wieder mal Sticky Rice with Mango zubereiten könnte. Die Grundlage für dieses Rezept ist süßer Klebreis, die berühmteste Kombination ist eben die mit Mango. Das ist sicher das beliebteste Thai-Dessert, auf dessen Zubereitung große Sorgfalt verwendet wird. Die Mengen an Zucker und Kokosmilch (oder Kokoscreme) variieren in den Rezepten. Jetzt gibt es gerade die richtigen Mangos für diese Süßspeise zu kaufen.

Jahrelang habe ich die Begeisterung vieler Freunde nicht verstanden, wenn es um Mangos ging. Diese rot-grünen, harten Dinger, die es überall gab, habe ich einmal probiert und dann dankend verzichtet. Was an diesen, nach Terpentin schmeckenden Früchten gut sein sollte, hab ich nicht verstanden. Und andere Sorten gab´s hier nicht. Deshalb hab ich ganz heimlich vermutet, dass man von Mangos eben begeistert zu sein hatte, weil allein schon der Name Exotik und Geschmack versprach.

Das Mango-Thema war also abgehakt, bis ich zum ersten Mal gelbe, ovale Mangos beim Obststand entdeckte. Die Sorte heißt Nam Dok Mai und kommt aus Thailand. Nun hab ich die Begeisterung verstanden. Sie schmeckt süß, aromatisch und ist überhaupt nicht faserig (Noch besser als die Nam Dok Mai schmeckt mir nur die Alphonso, die hab ich ein einziges Mal in einem indischen Lebensmittelgeschäft bekommen).



Sticky Rice with Mango würde ich gerne mal in Bangkok essen, da muss aber der Mitkoch noch ein bisschen bearbeitet werden. Inzwischen, nach einigen Versuchen und Recherchen im Internet, bereite ich den Reis so zu, wie er  – unserer Erinnerung nach – in London in einem Thai-Restaurant geschmeckt hat. Klebreis (glutinous rice) ist in Asia-Läden erhältlich.

Klebreis mit Mango
für 2 Personen

120 g Klebreis
200 ml Kokosmilch
45 ml Kokoscreme:
wenn man eine Dose mit Kokosmilch vorsichtig öffnet, kann man oben die Creme abschöpfen
4 EL weißer Zucker
1/4 TL Salz
2 reife Mangos (Nam Dok Mai)



Den Reis mit kaltem Wasser waschen, bis das Wasser klar ist. Dann in kaltem Wasser über Nacht (mindestens 12 Stunden) einweichen. Abseihen. In ein Tuch (Käsetuch) geben und in einem Topf im  Dämpfeinsatz 25 Minuten dämpfen. Kokosmilch mit Zucker erwärmen, bis sich der Zucker aufgelöst hat. Aufkochen, und sofort, wenn die Mischung zu kochen beginnt, vom Herd nehmen und etwas auskühlen lassen. Den gekochten Reis in eine Schüssel geben und die gekochte Kokosmilch unterrühren. 20 Minuten rasten lassen. Dann hat der Reis die gesamte Kokosmilch aufgesogen. Den Reis auf einem Dessertteller mit Mangostückchen anrichten. Etwas Kokoscreme auf dem Reis verteilen, eventuell mit gehackten Nüssen dekorieren.

Die leckersten Pfefferkuchen die ich kenne

Heute denke ich immer wieder gerne darüber nach wie die Vorweihnachtszeit aussah, als ich noch ein Kind war.

Ich bin in einem kleinen Dörfchen im Vogtland aufgewachsen und erinnere mich, daß wir immer ganz viel Schnee hatten.
Wir machten Schneeballschlachten während wir auf den Schulbus warteten, bauten zu Hause im Garten Schneemänner und Schneehütten. Oft konnten wir es kaum erwarten bis die beiden Teiche mitten im Ort zugefroren waren. Als es dann endlich soweit war, fix Schlittschuhe angezogen und rauf auf's Eis. Was haben wir für schöne Pirouetten gedreht!
In der "Huhle" konnten wir rodeln und oft hatten wir blau gefrorene Hände und Füße.

Zu Hause bei Mutti war es immer wohlig warm. Der Küchenherd war unser liebster Platz wenn wir halb erfroren vor draußen hereinkamen. Über der warmen Herdplatte haben wir unsere halbgefrorenen Handflächen aneinander gerieben bis sie warm waren. Manchmal duftete es hier fein nach Honig, Zimt und Mandeln. Am intensivsten war dieser Duft wenn Mutti diese wunderbaren Pfefferkuchen gebacken hatte. 

Ich bin froh, daß ich nach all den Jahren das eigentlich schon verschollene Rezept wieder ergattern konnte, schreibe es hier auf und hoffe, daß ich dazu komme, sie auch dieses Jahr wieder zu backen.
Am liebsten mag ich sie ganz nacked - ohne Oblaten, ohne Glasur.




500 g Mehl und 1/2 P. Backpulver in eine Schüssel sieben.

150 g Mandeln 5 Sekunden/Stufe 8 mahlen, zum Mehl geben

125 g Zitronat 5 Sekunden/Stufe 5 hacken, zum Mehl geben

125 g in Rum eingelegte Rosinen und
2 mittelgroße Äpfel (Sorte Boskop ist am besten) 2-3 Sekunden/Stufe 4  zerkleinern, zum Mehl geben

250 g Zucker
120 g Honig
200 g Zuckerrübensirup
190 g Butter
2 Eier
in den Mixtopf geben und 5 Minuten/90 Grad/Stufe 1 erwärmen oder in einem Topf auf kleiner Stufe langsam zergehen lassen. Gut rühren und nicht zu heiß werden lassen! Alles über das Mehl geben.

Weiterhin

1/2 P. Lebkuchengewürz
1/2 TL Zimt
1/2 TL gem. Nelken (nicht zu viel)
Abrieb einer Zitrone
5 g Hirschhornsalz in ganz wenig Wasser aufgelöst
250 g Kokosraspel

Alles gut miteinander verkneten und ca. 1 TL pro Häufchen (Walnußgröße) auf  Backfolie oder Oblaten streichen und bei 175 Grad goldbraun backen.

Nach Belieben mit einer Glasur verzieren.

Aus dieser Masse bekommt man ca. 120 Pfefferkuchen mit einer Größe von ca. Ø 5 cm.

Jägerschnitzel wie ich sie mag



2 Schweineschnitzel
Mehl
1 Ei
Semmelmehl
Butterschmalz

Schnitzel dünn klopfen und gut mit Salz und Pfeffer würzen.
In Mehl, geschlagenem Ei und Paniermehl wenden und in heißem Butterschmalz von beiden Seiten goldgelb braten.

Jägersauce

Butterschmalz
1 kleine Zwiebel fein gehackt
150 g Champignons
2 große Kräuterseitlinge
120 ml heißes Wasser
1 EL Brühpulver (selbst gemacht)
120 ml Sahne
1 EL Saucenbinder für Schwammerl (selbst gemacht)
1/2 TL Thymian
Majoran, Cayennepfffer, Muskat, Salz und Pfeffer

frisch gehackte Petersilie

In etwas Butterschmalz die fein gewürfelte Zwiebel andünsten. Die in nicht zu kleine Stücke geschnittenen Pilze dazu geben und anbraten.
Das Ganze mit der Brühe und Sahne aufgießen und die Gewürze zugeben.
Die Sauce unter Rühren etwas einköcheln lassen. Sie sollte eine rahmige Konsistenz haben. Pfanne vom Herd nehmen und die Petersilie unter die Sauce heben. Eventuell noch mal nachwürzen.

Dazu schmecken uns am besten handgeschabte Spätzle.

Vanillekipferl glutenfrei und ohne Ei

Wir wollten noch einmal das glutenfreie Rezept der Mandel-Vanille Kekse für Vanillekipfel ausprobieren. Das Formen funktionierte sogar besser als die Vanillekipferl mit Mehl. Wir haben das Rezept leicht abgewandelt. Sie schmeckten hervorragend. Wer das Original nicht kennt, wird den Unterschied kaum merken. In einer Keksdose aufbewahrt schmecken sie nach ein paar Tagen besser.

Zutaten für 50 Stück:
125 g Butter, weich (1 Stunde vorher aus dem Kühlschrank nehmen)

40 g Puderzucker

1 Pkt. Vanillezucker
20 g Rohmarzipan

125 g Maisstärke, glutenfrei
50 g Tapiokamehl (weißes Mehl, keine Stärkekügelchen!)
50 g Mandeln, gemahlen
Puderzucker mit 2 Pkt. Vanillezucker gemischt zum Wälzen
  1. Backrohr auf 180 °C vorheizen.
  2. Butter schaumig rühren. Puderzucker hineinsieben. Vanillezucker hinzufügen. Alles gut durchrühren.
  3. Marzipan hineinrühren. Das geht es eine Weile.
  4. Zuerst Mandeln, dann Maisstärke abwechselnd mit Tapiokamehl in die Buttermischung einrühren. Alles mit gewaschenen Händen zu einem Teig kneten.
  5. Zirka 8 g von der Masse nehmen. Mit beiden Händen zuerst eine Kugel formen und diese dann auf der sauberen Arbeitsfläche zu einer etwa bleistiftstarken Rolle rollen (zirka 8 cm lang).
  6. Röllchen auf das Backpapier legen und mit beiden Händen ein Kipferl formen.
  7. Das Backblech mit 25 bis 30  Kipferl belegen.
  8. Backblech in das Backrohr auf mittlere Schiene schieben.
  9. 10 bis 12 Minuten backen. Die Kipferl sollen auf der Unterseite leicht braun und auf der Oberseite noch fast weiß sein.
  10. Aus dem Rohr nehmen und noch heiß in der Puderzucker-Vanillemischung wälzen. In eine Schüssel geben. Nochmals etwas von der Puderzuckermischung darübersieben und auskühlen lassen. In einer Keksdose aufbewahren.
 Teigröllchen
 auf dem Backpapier formen
 fertig geformt
 nach einer kleinen Weile hält es die Form
 fertig gebacken
noch heiß in Puder-Vanillezucker gewälzt

Tipps:
  • Will man gleich große Kipferl erhalten, dann wiegt man die Masse vorher am besten wie wir ab.
  • Wir denken, dass man dazu eigentlich kein Backpapier benötigt und das Blech auch nicht ausfetten muss. (nicht getestet!)
  • Wer eine Backform für Vanillekipferl hat, kann auch diese nehmen. Es halbiert ungefähr die Arbeitszeit. Mit einem Teigspachtel ist die Masse rasch in die Formen gestrichen. Mit den Fingern muss man aber dann noch den überschüssigen Teig zu den Kipferln schieben. Die Backzeit ist ungefähr 2 Minuten kürzer. Bei 10 Minuten sind sie uns schon zu braun geworden. Dazu gehen sie doppelt so hoch auf. 
 in die Backförmchen gestrichen
 in Puder-Vanillezucker gewälzt

Tipp: quadratische Pralinen mit Hilfe von Frischhaltefolie glasieren.

Damit die kürzlich gezeigten Nougatschaumpralinen länger aufbewahrt werden können, glasierten wir einen Teil  davon ohne Traubengelee. Statt der einfachen Glasur kann man quadratische Pralinen oder Konfekte auch mit Frischhaltefolie glasieren. Im Juni hatten wir schon etwas ähnliches bei den "Marzipan Pralinen - Jedes Stück ein kleines Kunstwerk" gezeigt.
  1. Masse in Quadrate schneiden.
  2. Frischhaltefolie in schmale Streifen schneiden und diese in 3 Teile teilen.
  3. Auf jedes Stück in die Mitte einen Teelöffel voll Kuvertüre geben.
  4. Je eine Praline in die Kuvertüre setzen.
  5. Mit einem Teelöffel nochmals etwas von der  Kuvertüre auf die Praline geben und leicht verstreichen. Frischhaltefolie an alle 4 Ecken nehmen und hochheben.
  6. Mit der einen Hand oben halten und mit den Fingern der anderen Hand die Schokolade vorsichtig so verschieben, dass sie sich über die ganze Praline verteilt.
  7. Jetzt in die linke Handfläche stellen und mit den Fingern der rechten Hand die Frischhaltefolie fest zusammenfassen und gegen die Pralinenoberfläche pressen. Auf ein Tablett stellen. Nach dem letzten Stück das Tablett kurz in das Tiefkühlfach stellen.
  8. Schokolade gut fest werden lassen. Dann jedes Päckchen vorsichtig wieder entpacken. Dabei nicht zu schnell vorgehen, damit kein Folienrest abreisst und irgendwo zurückbleibt. Die Päckchen dabei auch nicht in die Hände nehmen, da die Schokolade sonst schmilzt.
    Dabei bröckelt überschüssige Schokolade ab. Diese Bröseln sollte man am besten mit einem Backpinsel beseitigen, damit der Glanz der Schokolade zum Vorschein kommt.

Gelee Bonbons aus Quittensaft

Aus dem abgesiebten Kochwasser der Quitten bereiteten wir Geleefrüchte zu. Hier das Rezept.

Zutaten:
100 ml Quittenwasser
3 g Apfelpektin (gibt es im Reformhaus)
120 g Zucker
5 g Zitronensäure (gibt es als Briefchen in der Backabteilung zu je 5 g oder viel billiger zu 1 kg für die Entkalkung von Kaffeemaschinen im Einkaufsmarkt)
Zucker zum Wälzen
  1. Eine beschichtete Pfanne bereitstellen.
  2. Zitronensäure mit 1 EL Wasser verrühren und bereitstellen.
  3. Ein kleines Tablett ordentlich mit Zucker bedecken.
  4. Apfelpektin mit 1 Esslöffel Zucker vermischen und in das warme Quittenwasser mit einem Schneebesen einrühren.
  5. Bei mittlerer Hitze unter Rühren in einem kleinen Topf zum Kochen bringen und 1 Minute kochen lassen.
  6. Zucker hinzufügen. Unter Rühren weiter kochen lassen bis sich der Zucker gut aufgelöst hat. 4 Minuten weiter köcheln lassen.
  7. Sobald eine Probe auf einem kalten Esslöffel rasch geliert, die Zitronensäure hinzufügen, kurz umrühren und gleich in die beschichtete Pfanne gießen. Das muss sehr rasch gehen, da die Masse durch die Zitronensäure sofort fest wird. Pfanne rasch in in alle Richtungen neigen, damit die Masse sich gleichmässig verteilt und nicht zu dick wird.
  8. Auskühlen lassen. Mit einem Teigspachtel anheben und die ganze, festgewordene Masse auf das Tablett  legen.
  9. Mit einer eingeölten Ausstechform Formen ausstechen und gleich in den Zucker daneben stellen. Etwas abtrocknen lassen und dann jedes Stück ganz in Zucker wälzen.


 

Quittenherzchen


Hier versuchten wir noch einmal den Quittenkäse rascher als auf die übliche Art und ohne Apfelpektin herzustellen. Wird nicht durchscheinend, trocknet aber schön und schmeckt lecker.

Zutaten:
Ein paar weichgekochte Quitten
soviel Puderzucker wie die fertige Trockenmasse
  1. Weichgekochte Quitten schälen, entkernen und durch die Flotte Lotte mittlerer Einsatz passieren.
  2. Saft absieben.
  3. Masse in eine beschichtete Pfanne geben.
  4. Bei mittlerer Hitze so lange kochen und rühren bis die Feuchtigkeit fast verschwunden ist.
  5. Auf kleinster Hitzestufe langsam ausdämpfen lassen. Ab und zu umrühren.
  6. Sobald sich die Masse beim Rühren zusammenballt, die Masse immer wieder gegen den Pfannenrand und Boden streichen. Wieder zusammenballen lassen und nochmals ausstreichen, bis die Masse fast trocken ist.
  7. Aus der Pfanne nehmen und abkühlen lassen.
  8. Sobald die Masse sich lauwarm anfühlt (37 °C bis 40 °C) abwiegen und die gleiche Menge Puderzucker dazu sieben.
  9. Alles zusammenkneten. Geht eine Weile. Je nach Trockengrad der Quittenmasse, kann der Puderzucker die Masse wieder weich und klebrig machen. Das trocknet aber schnell wieder ab.
  10. Masse auf ein Stück Backpapier geben und mit dem Nudelholz so 5 - 7 mm dick ausrollen.
  11. Mit einer Ausstechform kann man jetzt die Masse ausstechen.
  12. Auf dem Backpapier 10 Minuten die Oberfläche bei Zimmertemperatur abtrocknen lassen. Dann einmal Wenden und die untere Seite abtrocknen lassen.
fertige Trockenmasse
Trockenmasse mit Puderzucker verknetet,
ausgerollt und ausgestochen


Tipps:
  • Wer keine Ausstechform hat, kann die Masse auch mit zwei Teigspachteln zu einem rechteckigen Block formen und in Rechtecke schneiden.
  • Es müssen natürlich nicht nur Herzen sein, sondern es lässt sich jede beliebige Form ausstechen.
  • Wenn man sie aufbewahren möchte, dann in eine Keksdose geben und noch einen Tag in einem trockenen Raum ohne Deckel nachtrocknen lassen.
  • Wir können uns auch vorstellen, dass man die Masse auch ohne Zucker trocknen lassen kann. (Nicht getestet. Wir würden uns aber über ein Feedback freuen)